Christoph wirkte als hätte er einen Tick. Ständig kratzte er sich an der Hand.
Was war passiert?
Am Sandy Cape, wo wir die Nacht zuvor verbracht hatten, war Christoph etwas aus dem Wasserhahn entgegengekommen.
Er hat das Wasser zwar zuerst kurz laufen lassen, anscheinend aber nicht lange genug.
Denn dann passierte es.
„Ich glaube mich hat eine Spinne gebissen!“
Oh nein!
In meinem Kopf rasten schon die Gedanken – wie wir am besten Hilfe holen, was ich machen kann, wie weit wir weg waren vom nächsten Krankenhaus.
Doch dann die befreiende Gewissheit: In seiner Hand pulsierte noch ein Stachel.
Puuuh, doch nur eine Biene. Also gestochen, nicht gebissen.
Und damit war für uns klar, dass nichts Schlimmeres passiert war. Zwiebel drauf und fertig. 😉
Sobald der Schmerz abgeklungen war, kratzte sich Christoph, fast zwei Wochen am Stück, wie ein Wahnsinniger.
Welches Tier verursacht die meisten Zwischenfälle in Australien?
Übrigens wusstet ihr, dass die meisten Zwischenfälle in Australien, trotz vieler giftiger Tiere, tatsächlich mit Bienen passieren?
Wir haben es auch ziemlich häufig recht laut im Busch summen gehört. Lieber nicht aus Versehen dort hineinstolpern.
Die Bienen sind auf der Suche nach Wasser. Daher ist gerade um Wasserquellen besondere Vorsicht geboten. Bee careful sozusagen. 😉
Ja, wir waren danach auch schlauer.
So nun aber zum Kalbarri Nationalpark
Vollgepackt mit 3 Litern Wasser, machten wir uns auf die 2,6 km lange Z-Bend Wanderung im Kalbarri Nationalpark.
2,6 km zählt bei uns normalerweise nicht als Wanderung, sondern als Spaziergang. Aber man sollte sich eben auch nicht täuschen lassen.
So waren es beim Bluff Knoll auch nur 3 km in eine Richtung.
Aber, wenn die Wege stetig bergauf führen, ist man auch bei einer kurzen Strecke mal ein paar Stunden beschäftigt und Muskelkater am nächsten Tag vorprogrammiert.
Die Beschreibung der Wanderung zur Schlucht in Kalbarri schien so, als ob es anstrengend werden würde. Es musste runter- und nacher wieder raufgeklettert werden.
Die Hitze in australischen Schluchten sollte man auch keinesfalls unterschätzen. Vor allem in Hitzeperdionen solltest du einen Abstieg um die Mittagszeit meiden. Dann kann es häufig 50°C heiß werden. Lieber am frühen Morgen kommen und unbedingt viel zum Trinken mitnehmen.
Erster Stopp: Aussichtspunkt Z-Bend
Die Aussicht auf die Schlucht war einfach fantastisch. Der grüngelbe Fluss im Kontrast zum roten Felsen raubte uns einfach den Atem. Ja, so etwas wollten wir in Australien sehen.
Die Beschreibung der Wanderung aber täuschte
Nach 40 Minuten inklusive filmen, Fotos schießen und Stopp beim Aussichtspunkt, waren wir unten und noch schneller wieder oben.
Auch bei den Klettereien und Leitern hatten wir etwas anderes erwartet.
Aber wie konnten wir. War doch klar, dass uns hier ordentliche vom deutschen TÜV abnehmbare Leitern erwarten würden.
Nicht zu vergleichen mit unserer Kletterpartie auf dem Santubong oder zur Lagune in Rai Leh. (zu sehen ab 00:57 im Video)
Egal wie anstrengend oder nicht. Auch die Sicht von unten auf den Fluss und die Klamm war bombastisch.
Und lieber zu gut vorbereitet als nicht gut genug. Ein paar Kilogramm extra schleppen hat uns bzw. Christoph 😀 nicht geschadet.
Da würde sich ja fast noch eine zweite Wanderung lohnen…
… dachten wir uns.
Wäre da nicht die kräftige australische Sonne, fast schon Mittagszeit und die in Frage kommende Wanderung „The Loop“ ohne einen einzigen schattigen Abschnitt.
Daher sparten wir uns das.
Was wir aber noch machten, war das touristische Highlight des Parks anschauen:
Das Nature’s Window
Eine Felsformation, die einen fantastischen Blick in das Flusstal bietet, so dass es wirkte als schaue man in eine andere Welt.
Hier waren wir natürlich nicht alleine.
Bis 2017 hätte es unweit auch noch einen Skywalk geben sollen. Der war allerdings noch im Bau, als wir vor Ort waren. Den wird man dann wohl Mitte 2018 einweihen. (Update 03/2019: Der Skywalk soll 2019 eröffnet werden. Datum noch unbekannt)
Wir verließen den Kalbarri Nationalpark recht bald. Warum wissen wir auch nicht. Hat er uns doch sehr gut gefallen.
Darum verpassten wir all die anderen schönen Wanderungen, die möglich gewesen wären. Zum Beispiel auch entlang der Küste.
Für Infos zu weiteren Wanderungen und Aktivitäten, wie Klettern oder Kanufahren bitte auf der offiziellen Seite des Kalbarri Nationalparks schauen .
Als würde etwas die Sonne verstellen
Unser weiterer Weg führte Richtung Norden.
Eine Sache fanden wir in dieser Gegend richtig komisch. Sobald nur die kleinste Wolke vor die Sonne zog, machte es die Umgebung gleich so dunkel als würden dicke Regenwolken über uns schweben.
Jedes Mal schauten wir hoch und waren ganz überrascht nur ein dünnes Schleierwölkchen vorzufinden. Woran das lag? Keine Ahnung.
Wir suchten uns einen kostenlosen Übernachtungsplatz auf unserer Strecke. Wie bereits zuvor fanden wir einen netten Parkplatz, etwas abseits der Straße im Busch.
Der Zauber der gratis Parkplätze
Aber wisst ihr was. Diese Übernachtungen sind meist die schönsten. Warum?
Man ist fernab von Städten, genießt einen herrlichen Sonnenuntergang und sobald es dunkel ist, zeigt sich ein nächtliches Highlight: ein traumhafter Sternenhimmel.
Einfach Autotür auf, kuscheln und in ferne Welten abschweifen. Das waren die schönsten Nächte. Es war mystisch, verträumt und romantisch.
Ein Panoramadach wäre natürlich nicht schlecht gewesen.
Wir wunderten uns nur, dass keine Ziege vorbeischaute. Waren doch entlang der Straße so viele gewesen.
Dann hätten wir Ziegen statt Schafe zählen können. 😉
Gute Nacht.
Unser Video zum Wave Rock & Kalbarri Nationalpark
Liebe Grüße Anna & Chris!
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Oder wie wäre es mit kostenlosem Übernachten mittels House Sitting? Australien eignet sich perfekt dafür!
oh……wieder sooo schön der Bericht, da bekommt man Fernweh! Traumhaft…….
Danke liebe Susi! Oh das freut uns so. Eine schönere Tat mit unserem Beitrag, an einem kalten Sonntagnachmittag, zu vollbringen, könnten wir uns nicht vorstellen. 🙂
Ein sehr schöner Reisebericht, wir wollen im Mai u.a. zum Kalbarri National Park fahren. Kann man bis zum Window Lookout mit dem Wohnmobil fahren. (Geteerte Straße). Würde mich freuen wenn ihr Antwortet. Gruß Karsten
Hallo Karsten. Danke freut uns sehr! Ja auf jeden Fall! Auf den ganzen Karten von den Touristeninformationen sind die Wege zwar nur bis km 12 als geteert ausgezeichnet (insgesamt 26 km von der Hauptstraße bis Nature’s Window), aber seit 2017 sind sie alle vollkommen geteert. Komplett bis zum Parkplatz vom Nature’s Window (dann noch ca. 500 m zu Fuß) und auch zum südlichen Parkplatz von dem aus man zum Z-Bend Lookout kommt. Voll schön, dass ihr im Mai dort seid. Wir haben einfach jeden Ort in West Australien geliebt. Hoffen es gefällt euch auch. Vielleicht steht im Mai dann ja… Weiterlesen »