Pink Lake: Auf der Jagd nach rosa Seen in West Australien

Der Traum eines jeden Mädchens: Pinke Seen!

Was? Das gibt es? Wie? In echt? Wirklich rosa? Ohne Chemie? Ja! 😀

Und ja, die gibt es auch in West Australien! Wir hatten bisher nur gehört, dass es die in Bolivien gibt. Aber man beschäftigt sich ja auch nicht mit jedem Land. Wir waren ganz entzückt, als wir hörten, dass wir vielleicht einen in Australien sehen können.

Unweit von Esperance liegt die vorgelagerte Insel Middle Island.

Auf ihr: Der Lake Hillier, ein nicht rosa, sondern wirklich knallig pinker See, wenn man den Bildern glauben will.

Gebt das mal bei Google in der Bildersuche ein. Der ist nicht rosa der ist wirklich pink!

Noch dazu liegt er unweit des Meeres, bietet daher einen wunderschönen Kontrast zu den blauen und grünen Tönen der See.

„Das müssen wir sehen“, dachten wir uns.

„Und mit der Drohne drüberfliegen“.

Ah, Moment, da war ja was. Drohne fliegen geht seit dem Porongurup Nationalpark ja nicht mehr 🙁

Wie kommen wir also jetzt zur Middle Island und zum Lake Hillier? Den kann man überfliegen. Ja super, dann ist das mit der Drohne ja nicht mehr ganz so schlimm. 🙂

Wenn man etwas über 300 $ hinblättert!

Unsere Reaktion: Ähhhm. Nööö!

Es gab zwar wohl auch Bootstouren, aber leider nicht als wir dort waren. Die werden eher in der Hochsaison durchgeführt.

Unser Traum vom rosa See platzte.

Wuäh. Anna traurig. Dabei wollte ich doch einen pinken See.

Ihr hättet auch was davon gehabt.

Doch dann sah ich es auf der Karte:

Direkt neben Esperance gab es auch einen Pink Lake. Der hatte nicht mal einen eigenen Namen. Der hieß einfach „Pink Lake“.

Juhu. Dann wird der doch ganz sicher pink oder rosa sein. Zwar hat er dann nicht den schönen Kontrast zum Meer, da er weiter im Inland liegt, aber egal. Hauptsache ein rosa See!

Wir fuhren hin. Die Enttäuschung war groß, als wir das sahen:

Hmm. Der ist ja gar nicht rosa!

Sind wir farbenblind? Schauen wir vielleicht nicht im richtigen Winkel drauf?

Da er wohl „gerade“ nicht pink war, kommen wir erst Mal zu der Frage, die euch wahrscheinlich auch gerade beschäftigt.

Warum sind die pinken Seen pink bzw. rosa?

Bei den pinken Seen handelt es sich immer um Salzseen. Sie beheimaten die Grünalge Dunaliella salina.

Eine Grünalge macht alles rot!?

Lasst euch vom Namen nicht täuschen. Bei hohen Temperaturen, einem hohen Salzgehalt und viel Licht akkumuliert die Alge β-Carotin.

Bekanntlich der Farbstoff in Karotten, Tomaten und so weiter. Sie wird also rötlich.

Mit Konzentrationen bis zu 14 %, bezogen auf das Trockengewicht, ist sie sogar der Organismus mit der höchsten β-Carotin Konzentration überhaupt. Höher als Karotten, ja.

Je mehr Carotin die Algen einlagern und je mehr Algen im See Leben, desto rottöniger (orange, über rot bis pink) ist der See.

Gut – das macht ihn aber noch nicht rosa.

Und woher kommt dann der rosa oder pinke Ton?

Im See lebt auch noch das Halobacterium cutirubrum. Dieses ist? Ja genau: rosa! Es wächst normal innerhalb der Salzkruste am Boden des Sees.

Also hängt die Farbe des Sees, ob jetzt pink oder rosa, von der Balance der beiden Mikroorganismen ab.

Warum ist jetzt der Pink Lake bei Esperance nicht mehr pink?

Wahrscheinlich kein Halobacterium mehr? Oder auch keine Alge mehr?

Vielleicht einfach nur zu kalt? Denn mit etwas unter 20 Grad Celsius war es nicht besonders warm in Esperance. Vielleicht hat auch der Salzgehalt nicht gestimmt oder zu wenig Sonne. Wir wissen es nicht.

Weiter auf der Suche nach pinken Seen

Nach den Traumstränden um Esperance sollte es ja zum Wave Rock gehen. Als wir gerade so die Infos des Touristenheftes vom goldenen Outback durchblätterten, entdeckten wir ihn. Wieder ein pinker See, südlich von Lake Grace.

Hmmm? Den Umweg könnten wir doch fahren, oder? Ja, machen wir!

Auf zu Lake Grace, den Pink Lake suchen…

Als wir dann aber gerade so auf dem Weg dorthin waren, kam mal wieder die wechselhafte Anna zum Vorschein. Hmmm, lohnt denn der Umweg? Die Strecken hier sehen auf der Karte ja immer kürzer aus, als sie sind.

Und was ist, wenn der wieder nicht pink ist? Und südlich von Lake Grace gibt es so viele Seen, die können wir doch nicht alle abklappern. Eine genauere Info als „südlich von Lake Grace“ hatten wir nicht.

Dann suchte ich weiter auf der Karte von maps.me, ob ich noch einen pinken See finden würde.

Tada! Auf unserem Weg Richtung Küste könnten wir auch so fahren, dass wir direkt an einem pinken See vorbeifahren.

Also bogen wir beim nächsten „Wave Rock“ Schild ab, statt weiter Richtung Lake Grace zu fahren.

So, jetzt wisst ihr auch warum wir von Esperance nach Hyden (Wave Rock) über unbefestigte Straßen gefahren sind, obwohl wir nicht gemusst hätten und so die 8. Biblische Plage erlebt hatten.

Der Pink Lake von Quairading

Ja, was soll ich sagen. Wir fuhren hin, sahen blaugrün und fuhren weiter. 😐

Wieder kein rosa See. Ach Männo.

Also die Outbackseen scheinen gar nicht mehr oder im November/Dezember nicht pink zu sein. Dann war der bei Lake Grace wahrscheinlich auch nicht pink.

Wir fuhren erst Mal Richtung Nordwesten und vergaßen die rosa Seen.

Campen am Meer: Sandy Cape

Auf unserem Weg Richtung Norden stoppten wir am Sandy Cape, nördlich von Jurien Bay.

Ach ist das schön, wenn ein Übernachtungsort nicht immer nur einen Zweck erfüllt, sondern auch ein Highlight ist. Wir versuchten immer uns möglichst solche Orte zum Übernachten auszusuchen.

Es war unter der Woche, darum so wenig belegt, dass wir uns ein Plätzchen auf einer Anhöhe aussuchen konnten.

Wir konnten über die Düne Richtung Meer blicken und das Meeresrauschen hören. Ach herrlich.

Und mit einer Bank gleich auf der Düne, hatten wir uns ein klasse Essensplätzchen gefunden.

Am Morgen spazierten wir dann noch den Strand ganz nach recht und links, bevor wir uns wieder auf den Weg machten.

Einige Tage später auf dem Weg Richtung Norden…

Wir planten gerade unsere Route, da entdeckten wir ihn auf dem Weg Richtung Norden: Noch ein pinker See.

Die Hutt Lagoon bei Port Gregory: Endlich ein pinker See?

Wir kamen an und…?

Ja, er war pink! Juhu! Und richtig schön!

Die Hutt Lagoon kann man von beiden Seiten anfahren, von Osten oder Westen. Was echt toll ist. Denn je nach Sonnenstand ist der See natürlich nicht ganz so pink. Zum Beispiel, wenn man gegen die Sonne steht.

Dass dieser hier wirklich pink ist, musste ja so sein. Sonst würde in einer Ecke des Sees nicht die größte Fabrik zu Förderung von β-Carotin aus Algen (von BASF übrigens) stehen.

Trübt die Aussicht aber nicht. Der See ist groß genug und schön. Da stört die Anlage nicht.

Und dann, ohne gezieltes Suchen, noch ein pinker See

Wir haben auch zum Abschluss unserer Australien Tour noch einen pinken See gefunden. Beim Vorbeiradeln auf Rottnest Island, wo wir die Quokkas gesehen haben.

Der war schön, funkelte blau, babyrosa und violett. An die Intensität der Hutt Lagoon kam er aber nicht heran.

Nach einer langen Jagd, haben wir also sogar zwei rosa Seen gefunden. Schön, dass du bei der Suche dabei warst. 🙂

Hier könnt ihr unsere Suche auf der Karte nachvollziehen, falls ihr die Seen selbst mal aufsuchen wollt:

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Liebe Grüße Anna & Chris!

Den Pink Lake könnt ihr auch im unteren Video bestaunen.

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Susi
6 Jahre her

Think pink….. und happy valentine Ihr zwei!
tolle Seen, in Südfrankreich gibts auch solche pinkfarbenen „Seen“ (eher Salzbecken)…durch Cyanobakterien… für Euren zukünftigen Trip irgendwann mal….
Grüße aus Bayern nach Sizilien

Gaga
6 Jahre her

Wirklich cool. Bin gespannt, ob man in den Seen baden kann? Wasser trinken? Gesund oder doch gefährlich?