Ende der chilligen Phase: Ko Lanta erkunden
So, jetzt musste unsere „chillige“ Phase aber mal enden. Das hatten wir schon einen Tag zuvor beschlossen, jedoch machte uns kräftiger Regen einen Strich durch die Rechnung (bei Regen macht Rollerfahren nicht gerade Spaß).
Der nächste Tag begrüßte uns mit ungewissem Sonnenschein und wir setzen uns mit Regenjacken bepackt auf den Scooter.
Auf Ko Lanta gibt es echt viel zu tun und viele schöne Strände zu besuchen, so dass wir natürlich nicht alles an einem Tag schaffen konnten.
Aber hey: wir kamen ja auch her, um mal Zeit zu haben uns zu sortieren und etwas an unserem Blog zu arbeiten. Aber nach einer Weile abhängen, musste halt auch wieder Action her.
Mit dem Roller Richtung Süden
Der Plan für diesen Tag war zuerst ganz in den Süden zu fahren und uns dann nach und nach an den wichtigsten Spots zurück Richtung Norden entlangzuhangeln.
Da wir aber an einer Stelle die Abzweigung verpassten und somit schon Richtung Inselinneres fuhren, entschieden wir uns halt eben doch gleich die Khao Mai Kaew Höhle anzuschauen. Und das war gut so. Ich glaube sonst hätten wir diese fantastische Höhle gar nicht geschafft an diesem Tag.
Die Khao Mai Kaew Höhle
Am Parkplatz angekommen stand schon mal, dass man ohne Guide die Tour zur Höhle nicht machen darf. Na gut dachten wir, dann muss wohl mal ein Guide her.
Auch wenn wir prinzipiell lieber die Dinge selbst erkunden, wo es uns ohne Guide möglich erscheint, so musste es hier wohl sein. Und gut so!
Ich glaube ohne Guide hätten wir a) den Eingang in die Khao Mai Kaew Höhle nicht gefunden b) die Wege innerhalb der Höhle nicht erkannt oder uns c) nie so weit rein getraut, um uns nicht zu verlaufen.
Bergrauf Höhleneingang suchen
Schon der Weg rauf zur Khao Mai Kaew Höhle war lohnenswert. Immer Bergauf entlang eines Bauchlaufs, dessen Schönheit nur ab und an durch eine blaue Wasserleitung getrübt wurde, ging es über Stock und Stein in Richtung Höhle.
Angekommen vor dem Felsen gab uns der Guide die Stirnlampen. Wir hatten zwar selbst Taschenlampen dabei, aber mal gucken, ob die Stirnlampen was taugen, dachten wir. Wenn ja, dann sind Stirnlampen allemal besser. Also aufsetzen.
Nur warum mussten wir die jetzt schon aufsetzen? Hier ist doch kein Höhleneingang!?!
Doch da war einer! Rauf auf den Felsen direkt vor uns zum Einstieg: ein klaffendes Loch, und darin eine hinabführende Bambusleiter, die in der Dunkelheit versank.
Die Höhlenliebhaber im 7. Himmel
Die ganze Khao Mai Kaew Höhle war für uns der Wahnsinn! Hätten wir so nicht erwartet. Wir hatten uns hier wirklich nichts Spektakuläres erhofft. Doch die Höhle war ein Highlight.
Aber dazu muss man sagen: Wir lieben Höhlen! Auch in der Fränkischen Schweiz – unserer bisherigen Heimat – haben wir es uns nicht nehmen lassen eine Höhlenwanderung nach der Anderen zu machen oder in Urlauben Höhlen zu erkunden, wo es welche gab! (Und natürlich legten wir auf unserer Weltreise auch einen Stopp im Höhlenparadies Gunung Mulu ein)
Wunderbare teilweise glitzernde Stalaktiten, weite Räume, in denen man Empfänge organisieren hätte können, hinabplätscherndes Wasser, das zauberhafte Wellenmuster an die Wand zeichnete, und ein klarer See, der aufgrund seiner Kälte aber eher nicht zum Baden einlud. Das waren die Highlights der Khao Mai Kaew Höhle.
Nichts für zarte Gemüter
Doch wollt ihr diese besuchen: dies ist nichts für zarte Gemüter. Zumindest für alle Arachno- und Klaustrophobiker! Denn hier kommt die andere Seite, die die Khao Mai Kaew Höhle zum Highlight für uns machte.
In Kletterpartien ging es über glitschige Steine, durch enge Stellen wurde gerobbt. Keine anderen Menschen oder große geführte Touren nur grenzenlose Dunkelheit (mal abgesehen von unseren Hirnbirns).
Sah man ein Glitzern an der Wand, wenn der Strahl der Lampe darüberfuhr, so war es entweder ein Tropfen Wasser, der sich gerade darauf vorbereitete der Schwerkraft zu folgen oder die Augen einer Huntsman-Spinne, die auf Ihre Beute lauerte. In den meisten Fällen war es jedoch das Zweite.
Das war nicht verwunderlich, denn Beute gab es genug, da sich nicht nur der ein oder andere Grashüpfer (oder auch Kakerlak) hier hinein verirrt hatte.
Heiß wie die Höhle
Aber wer jetzt denkt in der Höhle war es kühl, der irrt. Wir haben hier so geschwitzt wie nie zuvor in unserem Leben. Christoph’s Hemd sah nach der Tour aus, als wäre er gerade eben in einem Pool geschwommen. Sowas haben wir noch nicht erlebt. 😯
Als Finale wartete dann noch am Ausgang eine Höhlenecke voller Fledermäuse auf uns. Zugegeben nicht das erste Mal, dass wir welche sahen. Doch normalerweise weit entfernt, mehrere Meter in der Höhe und nicht aus direkter Nähe wie hier.
Auf unserem Rückweg führte uns der Guide über einen anderen Weg. Durch Kautschukplantagen mit teils wunderbarer Aussicht auf die umliegenden Hügel, kehrten wir von diesem wunderbaren Ausflug zurück.
Angekommen beim Parkplatz kam dann schon die nächste Gruppe mit Rollern an. Davon eine Person nur mit Flipflops an und ohne Schuhe zum Wechseln im Rucksack. Na das war sicher ein Spaß in der Höhle….
Hungrig weiter gen Süden
Nun aber peilten wir mit unserem Scooter endlich den Süden an. Entlang der Küste, ab und an die wunderbaren Strände im Blick, cruisten wird südwärts. Hungrig nach dem Höhlentrip genossen wir unterwegs ein Mittagessen mit wunderbarem Ausblick im Kantiang Restaurant.
Oh no, was jetzt los?
Gesättigt cruisten wir weiter und dann….
Oh oh: irgendwas stimmt nicht!
s***: ein Platten!
Wir waren gerade erst vom letzten Dorf – sicher schon mindestens einen, wenn nicht zwei Kilometer – bergab gedüst.
Neeeiiin!! 😕
Nach nur einer Sekunde der nicht weiterhelfenden Verzweiflung, fragten wir uns durch, wo die nächste Werkstatt sei. Denn wir wollten keinesfalls in die falsche Richtung schieben.
Nachdem wir zwei unabhängige Personen fragten und von beiden die gleiche Information zur Richtung und Entfernung bekamen, schoben wir bzw. Chris los.
Bergauf mit leichtem Gasgeben, sahen wir nach ca. 1 km Licht am Ende des Tunnels in Form vieler Scooter und dem Erlösung versprechenden Schild: „Service“.
Yeees, wir waren da.
Der Bösewicht war eine Schraube, die unseren Reifen durchbohrt hatte. Ganz unkompliziert und schnell wurde uns der Schlauch gewechselt und schon konnte uns unser 125ccm-Kraftpaket brummend weiter transportieren.
On the road again.
Die Tüten-Zombis der Thai-Nationalparks
Kurz vor der Schranke des Mu Ko Lanta Nationalparks ganz im Süden der Insel begrüßten uns schon die ersten Makaken auf der Straße.
Sind diese kleinen Aggronervzwerge eigentlich Standardaccessoire jedes Thai-Nationalparks? Ich habe das Gefühl schon.
Angefüttert durch den Menschen, reagieren sie aggressiv auf jeden Behälter, der potentiell Essen enthalten könnte. Ganz besonders Tüten (Sackerl für die Österreicher unter euch 😉).
Sobald eine Tüte in Sicht ist, scheint es, dass ein Schalter umgelegt wird und sich die vorher noch netten Äffchen in auf Tüten ausgerichtete Zombis verwandeln und nur noch „Tüte, Tüte, Tüte…“ im Kopf haben.
Selbst auf dem eigentlich stillen Örtchen ließen die gierigen Viecher einen hier nicht in Ruhe. So musste ich, da ich eine Taschentuchpackung in meiner Klokabine dabeihatte – „whhhaaa potentielles Essensbehältnis“ – befürchten jeden Moment von oben angegriffen zu werden.
Zum Glück blieb es nur beim Beobachten.
Mu Ko Lanta Nationalpark
Nature-Trail
Im Park wanderten wir den Nature-Trail entlang, fanden ihn jedoch nicht so spektakulär, da wir natürlichere Pfade erwartet, aber gepflasterte Wege vorgefunden hatten.
Dafür waren die Aussichten, die man im ersten Abschnitt auf den Strand hatte herrlich, man war der Natur trotzdem nah und die Informationen zu Pflanzen, vor allem für mich als Botanik-Fan, interessant.
So schafften wir den Weg statt in den ausgezeichneten zwei Stunden in unter einer Stunde.
Wir hatten uns auch schon gewundert, wie man für 1,75 Kilometer Strecke zwei Stunden brauchen kann. Immerhin kann es hier doch nicht so stark bergauf gehen oder doch?
Neee, ging es auch nicht. Bisweilen war es zwar steil, jedoch nur im ersten Abschnitt.
Die Pflastersteine, die wahrscheinlich dafür gedacht waren den Weg auch in schlechterem Schuhwerk begehbar zu machen, machten es aber zu einer gefährlicheren Rutschpartie als Wurzeln es zu einer Stolperpartie hätten machen können.
Strand im Mu Ko Lanta Nationalpark
Der Strand im Park ist traumhaft, wenn die nervigen Makaken nicht wären. Die halten sich hier aber eher im Hintergrund.
Leuchtturm Aussichtspunkt im Mu Ko Lanta Nationalpark
Und von der Anhöhe des Leuchtturms kann man wunderbare Ausblicke auf den Sand- und den Steinstrand genießen, sowie auf die Felsen und das Meer.
Relativ fertig vom Tag unternahmen wir nach dieser kurzen Tour aber nicht noch mehr und fuhren einfach zurück.
Am Ende des Tages fragten wir uns nur: kommen auf dieser Reise noch mehr Platten?
Noch nie zuvor hatte einer von uns einen Platten am Fahrrad (zum ersten Mal in Pisa passiert) und auch noch nie an einem Scooter.
Aber es war mal wieder ein wunderbarer Tag.
Und hey, es regnete nicht ein klein Bisschen. 😎
Liebe Grüße Anna!
All unsere Erlebnisse in Thailand könnt ihr euch auch in unserem Video anschauen!
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