Affen? Oder was sieht man in Monkey Mia? Habt ihr nicht schon genug Affen gesehen in Sepilok und im Bako Nationalpark auf Borneo oder auf Sumatra in Bukit Lawang, und und und?! Braucht ihr die jetzt auch noch in Australien?

Nein, keine Affen. In Monkey Mia in der Shark Bay hofften wir Delfine ganz nah am Strand zu sehen. Hatte es doch in Busselton bei zwei Anläufen schon nicht geklappt.

Wieso heißt es Monkey Mia, wenn es da doch Delfine und nicht Affen gibt?

Mia ist das Aborigine Wort für „Heim“, „Ort zum Ausruhen“ oder Ähnliches.

Während man beim Wort „Monkey“ mehrere Geschichten kennt und keine davon zu 100 % bestätigen kann. Hier drei Varianten:

  • 1834 wurde ein Schiff namens Monkey von Fremantle auf die Suche nach einem Wrack in der Shark Bay losgeschickt. Sie fanden zwar kein Wrack, die Monkey ankerte aber in Mia in Shark Bay.
  • Eine zweite Version ist, dass die Malaysischen Perlenarbeiter, die hier campten, Affen als Haustiere hielten.
  • Eine dritte Möglichkeit ergibt sich daraus, dass Weidewirtschaft in der frühen Zeit dieser Region üblich war. Und man glaubt, dass „Monkey“ ein gebräuchliches australisches Wort für Schafe gewesen sein soll

Ihr seht, viele Möglichkeiten. Sie haben aber alle nichts mit den Delfinen zu tun. Sucht euch also die Variante aus, die euch am liebsten ist. 😉

Massen an krächzenden Papageien

Mit positiver Einstellung und glücklich, dass wir es zeitlich doch nach Monkey Mia schaffen würden, machten wir uns also auf den Weg dorthin.

Bevor wir zurück aus dem Cape Range Nationalpark in Monkey Mia ankamen, mussten wir für die Nacht noch einen Zwischenstopp einlegen.

Wieder verzauberten die Sterne unsere Gratisübernachtung auf einem Parkplatz. Aber hier bot sich noch ein weiteres Spektakel.

Überall auf den Bäumen saßen weiße Kakadus. Sie krächzten und krächzten und krächzten. Immer wieder rief der eine dem anderen was zu.

Am Anfang war das ja noch süß. Nach einer Weile aber fühlten wir uns als würden wir in einem riesen Vogelkäfig übernachten. Es kreischte und kreischte.

Irgendwann beschlossen sie auch mal einen Gruppenflug zum Sonnenuntergang zu starten, bei dem natürlich alle – ja jetzt alle gleichzeitig – kreischten.

Mann war das laut!

Das könnt ihr euch ganz schön in dem Video unten anschauen. Sie flogen eine Runde und landeten wieder auf den Bäumen bei unserem Parkplatz.

Dann krächzten sie sich wieder einzeln gegenseitig zu.

Bis es dann so um 19:30 nach und nach leiser wurde.

Viertel vor acht und hier und da kreischte noch immer ein unbraver Papagei, der noch nicht zu Bett gehen wollte.

Um Punkt 20 Uhr, als es dann stockfinster war, hielten sie endlich ihre Lappen.

Herrlich.

Um 5:30 ging es natürlich wieder los. Unverschämtes Federvieh! 😆

Die Delfine von Monkey Mia, warum kommen sie an den Strand?

In Monkey Mia wurden Delfine noch bis in die 90er hinein von Einheimischen und Touristen gefüttert.

Fütterungen von Resten durch Fischer in den 60ern (so fing es an), veranlassten die Delfine regelmäßig zum Fressen in Strandnähe zu kommen, woran sie sich schließlich gewöhnten.

Dann kam die erschreckende Erkenntnis. Viele junge Delfine starben, die Delfinpopulationen gingen zurück.

Was war passiert?

Delfinjungen werden zwar gesäugt, aber ansonsten nicht von ihren Eltern zugefüttert. Sie schauen zu, wie die Elterntiere jagen, lernen daraus und machen nach. So lange sie noch nicht jagen können, sind sie vom Säugen und Lernen abhängig.

Jetzt schwammen die Muttertiere aber zur Fütterung an den Strand. Die Jungtiere blieben in der Regel draußen auf dem Meer bei ihrer Herde.

So kam es, dass die Jungen weder Milch bekamen, noch konnten sie richtig lernen wie man jagt.

Die Jungtiere starben.

Nie wilde Tiere füttern!

Man sollte wilde Tiere (aber vor allem Säugetiere) nie füttern, da man auf diese Weise Krankheiten übertragen kann.

Krankheiten, die für uns vielleicht nicht, aber fürs Tier tödlich sein können.

Übrigens ist die Übertragung natürlich auch auf umgekehrtem Weg möglich.

Außerdem ändert man damit natürlich ihre Gewohnheiten, macht sie abhängig und sie können ihr Wissen nicht an die nachfolgenden Generationen weitergeben.

Bei Monkey Mia hat man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Ich denke auch die Guides von Bukit Lawang (Sumatra), die Tiere füttern, werden nach und nach verstehen, was sie den Orang-Utans damit eigentlich antun.

Die Gewässer wurden zum Marinepark erklärt und die Delfinfütterung reglementiert.

Heute werden die Delfine von Monkey Mia zwar noch gefüttert, aber strenge Regeln eingehalten:

  • Es werden nur 5 bestimmte erwachsene Tiere gefüttert, die bereits vor der Reglementierung gefüttert wurden und leider bereits daran gewöhnt sind.
  • Das Futter wird konsequent abgewogen, jedem der 5 Delfine wird eine Portion zugeteilt (5 Eimer mit den Delfinnamen darauf), damit die Delfine nie mehr als 10 % ihres Tagesbedarfs an Futter erhalten. So müssen sie sich zu einem großen Teil auch selbst um die Nahrungssuche kümmern, um die restlichen 90 % ihres Bedarfs zu decken. Kommt ein Delfin nicht, bekommen die anderen keinesfalls das übrig gebliebene Futter.
  • Gefüttert wird in Zeitabständen, die groß genug sind, damit ein Muttertier zurück aufs Meer hinausschwimmen und ihr Junges säugen kann.

Komisch eigentlich, dass sie kommen um tote Fische zu bekommen, wo sie sich doch so oder so noch täglich frischen Fisch fangen müssen.

Es ist zwar noch immer erlaubt, dass die Touristen die Delfine in Monkey Mia füttern, aber auch das ist reguliert:

  • Es werden maximal 5 Personen ausgesucht, also pro Delfin eine Person.
  • Alle anderen müssen auf den Strand zurück, während gefüttert wird.
  • Es darf nicht gestreichelt oder in irgendeiner anderen Art und Weise angefasst oder berührt werden.
  • Der Fisch wird beim Füttern an der Flosse gepackt und so möglichst ohne Berührung dem Delfin gereicht.

Heute ist Monkey Mia einer der Orte mit der höchsten Wahrscheinlichkeit für Interaktionen mit Delfinen auf der Welt.

Auch viele der Delfine, die nicht gefüttert werden, kommen trotzdem regelmäßig an den Strand. Bleibt abzuwarten, ob dies, vielleicht aus Gewohnheit, noch der Fall sein wird, wenn die Delfine, die noch zugefüttert werden, mal nicht mehr sind.

Jeden Morgen bis zu drei Delfin Interaktionen in Monkey Mia

Vom Park werden jeweils 3 Interaktionen mit den Delfinen gestartet, die folgendermaßen aussehen:

  • Alle warten bis Delfine am Strand erscheinen. Die ersten erscheinen so ab 7 Uhr am Morgen. Man darf aber noch nicht an den Strand.
  • So ca. um 8 Uhr geht es los. Alle dürfen, sobald der Ranger dazu aufruft, in einer Linie knöcheltief ins Wasser.
  • Die Ranger erzählen allgemeine Dinge, z.B. die obige Geschichte zu Monkey Mia und sie berichten von den neusten Erlebnissen mit den Delfinen.
  • Dann müssen alle wieder aus dem Wasser an den Strand.
  • Volunteers bringen die 5 Eimer gefüllt mit aufgetautem Fisch.
  • Pro Delfin, der gefüttert wird, wird eine Person ausgesucht, die füttern darf. Bei uns waren zum Beispiel in der ersten Runde nur zwei von den Delfinen da. Also durften auch nur zwei Personen füttern.
  • Danach müssen alle aus dem Wasser und weg vom Strand. Es gibt eine Pause von ca. 30-60 Minuten. Wer mag bleibt vor Ort, denn dann wiederholt sich das Ganze (falls die Delfine nochmal kommen) insgesamt noch zwei Mal. Man kann ja derweil die Pelikane beobachten.

Eine unglaubliche Erfahrung: Delfine direkt vor dir in Monkey Mia

Wir kamen an einem bewölkten Tag in der Nebensaison. Das war Glück. In der Hauptsaison findet man hier teilweise hunderte von Touristen. Weiß nicht, ob man das dann noch genießen kann. Bei uns waren es maximal 50 Personen in der ersten Runde.

Zuerst kamen 5 Delfine. In der zweiten Runde nur 2. Bei der dritten Interaktion waren insgesamt nur noch ca. 10 weitere Touristen da, die durchgehalten hatten, dafür kamen 8 Delfine.

Sogar ein Kalb war dieses Mal dabei.

Es hatte sich also richtig gelohnt auf das dritte Mal zu warten. Nicht nur, weil mehr Delfine da waren.

Sie kamen viel näher, waren viel aktiver, schienen viel interessierter.

Auge aus dem Wasser und gucken

Einige von ihnen drehten sich immer auf die Seite, um ihr Auge aus dem Wasser zu heben und uns anzuschauen.

Ganz neugierig schwammen sie die Reihe der Menschen entlang und checkten dabei jeden einzeln ab.

Mir kamen die Tränen vor Freude. Dass ich die Möglichkeit hatte so etwas zu erleben. Es war unglaublich.

Ich hatte zwar schon ein paar Mal Delfine vom Boot aus und auch nah erlebt. Aber wilde Delfine dann doch ganz so nah zu erleben, sich von ihnen anschauen zu lassen, das war ein einmaliges Erlebnis.

Und sie waren freiwillig hier! Na gut, angelockt, aber freiwillig und nicht in einer Delfinshow. Sowas würden wir sowieso nie unterstützen.

Wir waren so dankbar für diesen Moment.

Nachmittagssnack: Sand

Als wäre der Tag nicht schon perfekt genug gewesen, setzten wir noch einen drauf und ließen den Tag auf Quads ausklingen.

Durch Sand und Staub fuhren wir erst zu einer Lagune, dann zu herrlichen Küstenlandschaften und snackten dabei, als die beiden letzten Quads der Kette, eine Menge Sand.

Und wie wir danach aussahen: Eine schönere Bräune hätten wir uns nicht wünschen können 😀

Liebe Grüße Anna & Chris!

Monkey Mia & Francois Peron Nationalpark

Monkey Mia

Anfahrt

Monkey Mia liegt ca. 25 km von Denham entfernt. Es ist von Denham ausgeschildert und problemlos zu finden, ca. 15 Minuten Fahrt.

Campen

Man kann zwar auch direkt in Monkey Mia campen, das Camp soll aber nicht so toll sein. Die drei Camps in Denham sind in Ordnung.

Eintritt

Stand 2019

Obwohl es ein Marinepark ist, muss man noch separaten Eintritt zahlen. Der Holiday Pass gilt nicht.

  • Erwachsene (ab 16): 15 $ pro Person
  • Kinder (6-15): 5 $ pro Person
  • Familien (zwei Erwachsene, zwei Kinder): 35 $

Delfin Interaktionen

Am besten versuchst du noch vor 8 Uhr da zu sein. In der Hochsaison eher deutlich vor 8, damit du noch einen Parkplatz ergatterst.

Die erste Interaktion geht um ca. 8 Uhr los. Die Delfine sind aber so ab 7 Uhr bereits da.

Komm am besten in offenen Schuhen, damit du sie schnell an- und ausziehen kannst, um ins Meer zu kommen.

Es lohnt sich alle drei Interaktionen mitzumachen. Jede kann ganz individuell sein, wie es bei uns der Fall war. Es sind wilde Tiere und man weiß daher nie was passiert. Außerdem lohnt es sich allein deswegen, weil natürlich von Runde zu Runde mehr Menschen verschwinden. 😉

Infos gibt es auch hier.

Fracois Peron Nationalpark

Dieser Nationalpark ist leider nur mit einem Allradfahrzeug zu befahren.

Wenn man hineinfährt, erwarten einen laut Erzählungen wunderbare Strände und schöne Landschaften.

Hot Tub

Mit normalen Fahrzeugen kommt man bis zum Peron Homestead. Dort wartet ein Informationszentrum und eine Wanne mit heißem Thermalwasser. Nicht gerade das, was man sich in der australischen Hitze wünscht.

Da man sie aber rund um die Uhr benutzen kann, ist es keine schlechte Idee abends oder nachts zu kommen. Wenn es kühler ist, weniger Leute da sind und man den Sternenhimmel genießen kann. Am besten mit einer Flasche Wein gemütlich machen. Klingt doch romantisch, oder?

Mehr Infos zum Nationalpark gibt es hier.

Unser Video zu Monkey Mia findet ihr unten.

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