Wusstest du, dass Koalas nur im östlichen Teil Australiens beheimatet sind? Wir nicht.
Das haben wir erst gelernt, als wir beschlossen Western Australia zu bereisen.
Oh, keine Koalas! 🙁
Aber Moment, da wussten wir auch noch nicht, wie krass viele andere Tiere wir sehen würden (hast du zum Beispiel schon die Monkey Mia Delfine bewundert oder warst du mit uns mit Seelöwen schwimmen?).
Trotzdem sind Koalas noch immer etwas ganz Besonderes. Gibt es eben nur in Australien. Daher wollten wir sie hier, wo sie herkommen, sehen.
Und wir haben doch Koalas in Western Australia gesehen
Aber jetzt die Ernüchterung: Nicht in der Wildnis. Egal, sie waren süß und in ihrer „natürlichen Umgebung“. 😉
Im Yanchep Nationalpark ist es möglich. Diesen sparten wir uns für den Schluss auf, falls noch Zeit bleiben würde.
Die Koalas leben in Yanchep in einer Art Minireservat. Sie haben einst im Zoo von Perth gelebt und wurden hierher ausquartiert.
Ist jetzt natürlich nicht zu vergleichen damit Koalas in der Wildnis zu sehen, aber immerhin haben sie hier einige Bäume auf denen sie abhängen können.
Da die aber nicht ausreichen, um ihren Bedarf an Nahrung zu decken, werden die Koalas zusätzlich mit Eukalyptus zugefüttert.
Campen unter Tieren in Yanchep Nationalpark
Wir nutzten die Gelegenheit und übernachteten gleich mal vor Ort. Eine echt tolle Möglichkeit, um unweit von Perth, aber in der Natur zu schlafen.
Und perfekt, wenn man die Koalas in Action erleben will. Denn sie sind, wie die meisten Tiere, nachtaktiv.
Somit siehst du sie, wenn du tagsüber kommst, nur als ein graues Wollknäuel am Baum, falls du sie überhaupt entdeckst.
Guten Morgen oder guten Abend Koalas
Wir machten uns kurz vor Sonnenuntergang auf zu den Tieren und sahen wie einer nach dem anderen langsam aufwachte und sich bewegte. Wobei bewegen etwas übertrieben ist.
Da sich Koalas vor allem von sehr faserreichen aber energiearmen Blättern ernähren, verbringen sie die meiste Zeit mit der Verdauung. Für Bewegung bleibt dann nicht mehr viel Kraft übrig.
Als wir zuschauten wie langsam Bewegung in die Bäume kam, war einem Koala, der gerade wach geworden ist, wohl etwas langweilig. Und Energie hatte er anscheinend auch viel übrig.
Also beschloss er einen Ast weiter, zu seinem noch chillenden Kumpanen, zu hüpfen.
Das war wahrscheinlich das Workout des Tages beziehungsweise der Nacht schlechthin. Ah nee, wartet. Das war ihm noch nicht genug.
Anscheinend verärgert durch die mangelnde Aufmerksamkeit, die ihm sein, noch immer schlummernder, Artgenosse schenkte, beschloss er diesen zu ärgern und sprang auf ihn zu.
Koalas beim Streiten sehen: Kuschelwuschelzoff
Da trat der Bär aus dem sonst so liebenswertem, friedlichen Wesen hervor. Man merkte, was man gerne vergisst, dass diese wuschig-knuffigen Dinger nämlich auch kleine Wildtiere sind, keine Kuschelbären.
Der eine Koala knurrte den anderen an. Während der andere mit einer tieferen Stimmlage zurückgrölte. Ein bisschen wie die Gremlins aus dem gleichnamigen Film.
Erst ein kleines„Wortgefecht“, dann ein paar Handgreiflichkeiten und ein wenig Beißen. Schwupps, war der Zoff aber auch schon wieder vorbei.
Ich glaube das war ein sehr seltener Anblick: Koalas in Action. 😆
Wie zwei zankende Kinder
Wir ließen sie in Ruhe und begaben uns zurück zum tollen Campingplatz, wo sich inzwischen zahlreiche Kängurus eingefunden hatten.
Zum ersten Mal sahen wir hier Kängurus tatsächlich boxen. Mit den vorderen Pfoten fuchtelten sie herum wie zwei Kinder, die sich zanken.
Und sie traten sich mit den Beinen während sie sich auf ihren Schwanz stützten. Das war erstaunlich unterhaltsam, wir packten uns nicht mehr vor Lachen.
A useless blobb…
Eines der Tiere, die wir in Australien auch gerne gesehen hätten, welches aber ebenfalls nicht in Western Australia vorkommt, ist der Wombat.
Ja, genau der. Der aus der Werbung der Piratenpartei vor der Bundestagswahl 2013. Wer nicht weiß, was wir meinen, klickt hier.
Als wir diesen unerfüllten Wunsch im Gespräch mit unseren Camp Hosts erwähnten, tätigten diese die folgenden, schockierenden (hoffentlich nicht ganz so ernst gemeinten) Aussagen:
Der Wombat, was ist das denn überhaupt für ein Tier. Das ist doch einfach ein (wir zitieren): „useless blobb“.
What?!? 😕
Wenn man die rammt, dann fahren die sich an wie Steine und bleiben auch noch unten am Auto oder im Radkasten hängen.
Ja so eine Sauerei gibt das, das sagen wir euch!
Kängurus, ja die lassen sich viel einfacher anfahren. Da hast du dann keinen Dreck im und unterm Auto kleben.
Ähm, aha, oookay!?! 😯
Dazu muss man vielleicht sagen: In Australien gibt es so wahnsinnig viele Tiere in Straßennähe, das ist nicht zu vergleichen mit dem Wildwechsel, den wir auf europäischen Straßen haben.
Wir hatten es ja bereits erwähnt, dass wir es aus diesem Grund vermieden hatten nachts zu fahren.
Auch, weil wir im Gegensatz zu den Einheimischen keinen riesigen Stoßfänger vorne am Auto hatten.
Während uns obige Aussage in Schrecken versetzt, ist es für die Australier wahrscheinlich unumgänglich, das eine oder andere Mal ein Tier zu überfahren. Vor allem, wenn man sich einigermaßen schnell auf den ländlichen Straßen Australiens fortbewegen will und nicht gerade nur Urlaub macht.
Achtung Rammbock
Beinahe jedes Auto ist hier mit einem „Rammbock“ ausgerüstet. Richtig viele haben einen massiven Stoßfänger am Auto montiert.
Zusätzlich gibt es die wuchtigen Road Trains. Die müssen auch nachts fahren und werden kaum für ein Känguru oder Ähnliches haltmachen.
Eine traurige Tatsache ist, dass wir, obwohl wir echt viele Kängurus gesehen haben, viel mehr tote als lebendige sahen.
Der Anblick und das Überfahren von Tieren gehören hier so gesehen zum Alltag. Leider.
Die Koalas im Yanchep Nationalpark waren zwar nicht frei aber wir sahen sie immerhin lebendig.
Ganz glücklich diese flauschigen Wesen in ihrer Heimat gesehen zu haben, besuchten wir sie am nächsten Morgen wieder.
Liebe Grüße Anna & Chris!
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Die Koalas und einen kleinen Ausschnitt ihres Zoffs, sowie das Boxen der Kängurus und Rottnest Island kannst du auch im unteren Video anschauen. Viel Spaß dabei.
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*lechz* … da kommen ja mal wieder tolle Erinnerungen hoch. Ich war damals auch im Yanchep NP und hab mich an den Koalas kaum satt sehen können. Vor allen Dingen wie schnell sie sich bewegen können wenn sie mal einen Baum verlassen hat mich wirklich überrascht. Einen Wombat hab ich in Westaustralien auch gesehen, dazu war es allerdings nötig den Caversham Wildlife Park zu besuchen in der Nähe von Perth. Dort gibt es einige wenige. Sind putzige Tierchen *hust*:-D Die Pinnacles hab ich auch noch in guter Erinnerung, ein geradezu mystischer Ort irgendwie. Westaustralien ist einfach genial, war eine meiner… Weiterlesen »
Hallo Andreas,
ja wir haben uns auch so in West Australien verliebt hätten wir nie gedacht vorher. Schön, dass es dir auch so gefallen hat. Wir wären auch am liebsten wieder dort 😉
Ah guter Hinweis mit den Wombats bei Perth, danke! Wobei uns Wildlife ja immer lieber ist. Aber manchmal eben besser so Koalas und Wombats sehen als gar nicht 😉 .
Liebe Grüße,
Anna